recyclair
Frankfurt University of Applied Sciences
Florian Dannhof, Christian Jorda
Frankfurt University of Applied Sciences
Heute ist es wichtiger denn je, Möglichkeiten zu etablieren um nachhaltig und global zu agieren. Neue Perspektiven sind zu entdecken und wert, gelebt zu werden. So auch bei recyclair. Uns allen sind Berichte über Frauen und Kinder auf Schrottplätzen in Drittweltländern bekannt. Dort wird der Elektro-Schrott aus Erstweltländern auf mensch- und umweltschädigende Weise für einen Hungerlohn recycelt. 2016 ergab eine Studie von BMZ, GIZ und der International Solid Waste Association, dass der Verbleib von 76% (35,8 Mt) des weltweit anfallenden Elektro-Konsum-Schrotts nicht dokumentiert wurde. Sicher ist, dass auch wir dazu beigetragen haben und dass ein Teil davon nach Westafrika verschifft wurde.
Unter dem Motto: „Nachhaltig – in Liebe zu Mensch und Umwelt – innovativ und ethisch – Perspektiven für Morgen“ liegt unsere Zielsetzung im Bereich Elektroschrott-Recycling. Unser Ansatz ist eine mobile, erweiterbare Lösung, die in Entwicklungs- und Schwellenländern zum Einsatz kommen soll. Start ist ein Pilotprojekt in Ghana, Westafrika, zunächst mit dem Fokus auf Kupfer. Die dazu recycelbaren Ressourcen sind:
- Kabel
- Motoren, Generatoren
- Pumpen, Lüfter
Ein ausgearbeitetes Vergütungssystem (Trinkwasser, Entgelt) soll die Menschen vor Ort dazu anregen, Initiative zu ergreifen und die zu recycelnden Ressourcen selbst zu sammeln. So soll das Projekt auch als Sammelstelle von Plastikflaschen dienen, wodurch die Einwohner von sich aus ihre Umgebung säubern. Der gesammelte Kunststoff wird an ein entsprechendes Recycling-Unternehmen vor Ort weiter gegeben.
Schwermetalle im Boden werden durch Phytosanierung gebunden durch Hallersche Schaumkresse (Arabiopsis halleri (L.), die von örtlich ansässigen Gärtnereien kultiviert werden soll. recyclair ist ein Social Entrepreneurship, das den Schrott dort recycelt, wo er anfällt, und die gewonnenen Rohstoffe anschließend an Industriestaaten verkauft. Jeder Teilnehmer kann sauberes Trinkwasser pro Tag erhalten, sowie einen durch das Vergütungssystem geregelten Anspruch auf weiteres Wasser und Entgelt. So profitieren die Menschen, ihre Umwelt und die Wirtschaft vor Ort.