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Gründungsgeist an Hessens Hochschulen ist ungebrochen

Ein Fitnessstudio im Taschenformat, ein neuartiges Brandschutzsystem oder Gebärdensprache per Daumenkino: Das sind drei Beispiele für innovative Erfindungen, die beim Gründerwettbewerb Hessen Ideen 2020 erfolgreich waren. Aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen wurden die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger am Mittwochabend online ausgezeichnet. Ayse Asar, Staatsekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, gratulierte ihnen per Live-Zuschaltung und überbrachte auch Glückwünsche von Wissenschaftsministerin Angela Dorn.

„Die Corona-Pandemie bringt viele Unternehmen in Existenznot, auch in Deutschland. Gleichzeitig sprudeln auch viele frische Ideen“, so Staatssekretärin Ayse Asar. „Ich bin stolz darauf, dass sich kreative Köpfe in den hessischen Hochschulen nicht entmutigen lassen. Auch in der diesjährigen Wettbewerbsrunde unterstreichen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihrer Neugier, ihrem Wissensdurst und ihrem Erfindergeist das Potenzial, das in unseren Hochschulen steckt. Die Auszeichnung der teilnehmenden Teams ist ein herausragender Erfolg und ein klares Signal zur weiteren Ausarbeitung der Geschäftsidee. Besonders freue ich mich auch über die Resonanz: Insgesamt 40 Ideen von 15 teilnehmenden Hochschulen – und damit so vielen Hochschulen wie noch nie – wurden in diesem Jahr nominiert, die Beteiligung am Online-Voting erreichte mit 8.000 Stimmen einen neuen Rekord. Mit dem Wettbewerb und vor allem der Preisverleihung möchten wir den präsentierten Ideen einen Schub verleihen. Das große Netzwerk von Hessen Ideen bietet darüber hinaus die Möglichkeit, alle teilnehmenden Teams bei der Weiterentwicklung und Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen.“

Den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis erhielten Kai Kienke und Martin Schwalm von der Frankfurt University of Applied Sciences mit ihrem Projekt „MultiPull“: Sie haben einen Heimtrainer entwickelt, der per Smartphone gesteuert wird, fast überall einsetzbar ist und mithilfe eines Elektromotors Zugkräfte bis 60 Kilo ermöglicht. Der nötige Strom wird beim Training erzeugt und kann zudem zum Laden mobiler Geräte genutzt werden. Die Jury lobte, dass das Team Forschungsergebnisse zum Fitnesstraining in die Entwicklung eines Geräts hat einfließen lassen, das einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Gesundheit leistet und gerade in der Corona-Pandemie auf eine hohe Nachfrage treffen könnte.

Auf den mit 3.500 Euro dotierten zweiten Platz schafften es Fabian Goedert und Sophia Reiter von der Technischen Hochschule Mittelhessen mit „FISEGO“. Die Studierenden haben ein Brandschutzsystem für elektrische Geräte zum Patent angemeldet. Per Sensorik erkennt es einen Schmorbrand in Klein- und Großgeräten, lokalisiert die Quelle und löscht den Brand, noch bevor es zur Ausbreitung kommt. Das Projekt zeichnet sich vor allem wegen der besonderen Praxisnähe der Innovation sowie der ingenieurtechnischen Umsetzung aus, so die Jury.

Den dritten Platz und 2.000 Euro erhielten Maria Möller und Laura Mohn von der Goethe-Universität Frankfurt für ihre Idee „Talking Hands“. Die Erfinderinnen haben Gebärden in Daumenkinos verwandelt, mit denen Kinder mit und ohne Behinderung spielend Gebärdensprache lernen können. Ziel ist vor allem die bessere Inklusion von Kindern mit Down-Syndrom und Hör- und Sprachbehinderungen. Die Idee überzeugte die Jury besonders durch die Verknüpfung sozialen Unternehmertums mit der Entwicklung einer neuartigen Lernmethode.

Zudem wurde in diesem Jahr ein Sonderpreis an ein Projekt vergeben, das in besonderem Maß die aktuellen Herausforderungen der Corona Krise angeht: Onur Karademir, Jasmin Hartmann und Edgar Hildebrandt von der Goethe-Universität Frankfurt haben mit ihrer E-Learning-Plattform „StudyCore“ neue Möglichkeiten für die digitale akademische Lehre geschaffen – ein Thema, das die Hochschulen derzeit sehr beschäftigt. „StudyCore“ nutzt Algorithmen, um sich dem Lerntempo und dem Niveau der Studierenden anzupassen. Der Sonderpreis beinhaltet einen exklusiven zweistündigen Strategieworkshop von und mit odem investing zur Entwicklung des Geschäftsmodells und ein Expertengespräch an der Universität Kassel zu den Entwicklungen der Digitalisierung der Lehre an hessischen Hochschulen.

Während der Preisverleihung wählten die Gäste außerdem einen Publikumspreis, den Luca Cedric Hadamczik, Sanja Gerland, Celin Issing, Laura Keil, Janine Doyle und Lea Nußbeutel von der Hochschule Fulda mit „ProPlants“ gewannen. ProPlants besteht hauptsächlich aus Linsen und kann wie Tofu verwendet werden. Linsen sind reich an pflanzlichem Eiweiß, fettarm und können regional und ökologisch angebaut werden. Es werden ausschließlich allergenfreie Zutaten verwendet, die keine der 14 Hauptallergene (u.a. Soja, Gluten und Milch) enthalten.

Der Wettbewerb für Hochschulgründungsideen „Hessen Ideen“ fand in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Er richtet sich an gründungsaffine Hochschulangehörige, die mit ihrer Idee für ein Unternehmen noch am Anfang stehen. Gutachterinnen und Gutachter hatten die Projekte bewertet, parallel stimmten die Userinnen und User online für ihre Lieblingsidee ab. Auf diese Weise kamen zwölf Geschäftsideen ins Finale und präsentierten sich vor einer Jury, die über die Preisträger entschied.

Hessen Ideen ist eine Initiative des Landes Hessen, der hessischen Hochschulen und hessischer Unternehmen. Mit den drei Säulen Hessen Ideen Wettbewerb, Hessen Ideen Stipendium und Hessen Ideen Hochschulnetzwerk sollen unternehmerische Ideen an den Hochschulen entdeckt und gefördert werden. Der Wettbewerb wird von der Universität Kassel und der TU Darmstadt koordiniert. Das Land Hessen unterstützt die Initiative „Hessen Ideen“ mit rund 2,9 Millionen Euro.

Die Sieger Kai und Martin von MultiPull wurden live in die Online-Preisverleihung zugeschaltet.

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